Essen & Trinken

Vamos a tapear

Die Tapas-Bar heisst in Spanien Bar de Tapas und serviert werden kleine Gerichte, die man direkt an der Theke aussuchen kann oder die auf einer Tafel an der Wand notiert sind. In die Bar de Tapas geht man mittags oder abends zwischen 18 und 20 Uhr, um eine Kleinigkeit zu essen und ein Bier oder Glas Wein zu trinken. Beim 'tapeo' geht man von einer Bar zur anderen und probiert überall die Tapas-Spezialität des Hauses. Danach ist man meist satt und kann das 'richtige' Abendessen ausfallen lassen.

Das sind einige typisch andalusische Tapas, die man in den meisten Bars bekommt:

Montaditos - kleine, unterschiedlich belegte Brötchen

Ensaladilla rusa - russischer Salat, Kartoffelsalat mit Ei, Paprika oder Erbsen und Thunfisch

Espinacas con garbanzos - Spinat mit Kichererbsen

Albóndigas - Hackfleischbällchen in scharfer Tomatensoße oder Weinsud

Pinchos moruno - maurischer Fleischspiess

Habas con jamón - dicke Bohnen mit Schinken

Brocheta de carne - Fleischspiesschen

Croquetas de bacalao / de jamón - Stockfisch- / Schinkenkroketten

Anchoas / Boquerones - Sardellen und eingelegte Sardellenfilets

und natürlich die Mariscos - Meeresfrüchte:

Gambas, Calamares, Pulpo - Tintenfisch, Chipirrones - Baby-Tintenfisch, Almejas - Venusmuscheln, Mejillones - Miesmuscheln usw.

Nach den Tapas geht man normalerweise ins 'Restaurante' um ein richtiges Abendessen zu bestellen. In Spanien wird sehr spät gegessen. Vor 21 Uhr sind die Restaurant meist leer, teilweise sogar noch geschlossen und erst gegen 22 Uhr treffen die Gäste ein.

Einfache, gutbürgerliche Küche findet man in der 'Venta'. Das sind meist familiengeführte, kleine Restaurants, die an einer Straße außerhalb der Ortschaft liegen und einfache, regionale Gerichte servieren.

Wer gerne Fleisch und Fisch isst, findet in Andalusien eine große Auswahl an Gerichten. Für Vegetarier ist es nicht ganz einfach, aber verhungert ist hier bestimmt auch noch niemand. Es fehlt manchmal die Auswahl und in einfacheren Restaurants bleibt oft nur die Wahl zwischen Tortilla oder Revuelto, also Omelette oder Rührei. Auch beim Salat muss man aufpassen, dass er nicht mit Thunfisch garniert ist. Obwohl Andalusien eine der reichsten Kulturlandschaften Europas ist und ein großer Anteil der Früchte und Gemüse in nordeuropäischen Supermärkten hier produziert wird, gibt es in der andalusischen Küche keine große Auswahl an fleischlosen Gerichten.

Für Fleisch- und Fischesser dagegen ist die Auswahl groß. Es gibt den bekannten, guten Schinken 'jamón ibérico', der in den Tapasbars in ganzen Stücken hängt und von Hand in kleine, dünne Scheiben aufgeschnitten wird. Verschiedene Wurstsorten wie Chorizo und Morcilla werden entweder kalt in Scheiben oder auch heiss in verschiedenen Tapas-Varianten serviert. Schweinefleisch und Rindfleisch werden häufig angeboten, Geflügel seltener, aber je nach Region gibt es Unterschiede. An der Küste ist die Auswahl an Fischgerichten sehr groß, wenn auch die Zubereitungsart nicht sehr variiert. Meistens wird entweder gegrillt oder fritiert. Thunfisch und der immer seltener werdende Schwertfisch sind Spezialitäten an der Costa de la Luz. Die Preise dafür sind sehr gestiegen, da  aus dem überfischten Atlantik kaum noch genügend herauszuholen ist. Verschiedene Muscheln und Sardinen gehören auch meist zum Angebot in Tapas-Bars sowie Schafs- und Ziegenkäse, vor allem Manchego in verschiedenen Reifegraden.

Essen ist ein wichtiger Bestandteil der spanischen Kultur. Oft wird nicht nur stundenlang mit Familie oder Freunden gegessen, sondern dabei auch noch stundenlang über das Thema Essen gesprochen.

Vamos a tomar una copa

Auch getrunken wird viel und gerne. Cruzcampo und San Miguel sind die spanischen Biere, die am häufigsten angeboten werden. Es gibt gute Rotweine, nicht nur aus der Rioja-Region und natürlich die Weissweine aus der Region von Jerez. Gemixt wird alles was zusammen passt oder auch nicht. Wenn auf der Feria ein "Rebujito" angeboten wird, ist das Weisswein mit Sprite oder Casera (spanische Limonade mit Süssstoff) gemischt. Der beliebte Tinto de Verano wird oft mit Sangría verwechselt, aber es handelt sich dabei ganz einfach um Rotwein mit Limonade, Eis und Zitronenscheibe. Auch Rotwein mit Cola kann man hier bestellen, ohne rot zu werden.

Ein aktuelles Phänomen der spanischen Jugendkultur ist der Makrobotellón. Viele Jugendliche treffen sich auf einem öffentlichen Platz mit den in Spanien üblichen 2-Liter-Limoflaschen und hartem Alkohol wie Wodka, Rum, Whisky, mischen das ganze in den Flaschen und feiern ein großes Trinkgelage. Diese Makrobotellones haben sich so vermehrt, dass sie vielerorts nun verboten wurden oder wenigstens versucht wird, sie nur an einem bestimmten Platz zu erlauben und dadurch besser kontrollieren zu können.

Comments (0)

© 2008 touractiv.com